Herzlich Willkommen auf der Website der Rheinischen Kantorei / Das Kleine Konzert. Entdecken Sie, was uns ausmacht und lernen Sie unsere zahlreichen CD-Veröffentlichungen kennen. Lassen Sie sich von unserer Musik begeistern. Für Veranstalter haben wir alle Informationen hier zusammengefasst. Unsere aktuellen Termine finden Sie weiter unten auf dieser Seite!
Hermann Max hat fünf bisher unveröffentlichte Weihnachtskantaten von Georg Philipp Telemann neu ediert und in einem Pasticcio zusammengefügt. So ist ein Weihnachtsoratorium aus der Feder Telemanns ganz neu entstanden, das Max mit Solisten der Rheinischen Kantorei und dem Kleinen Konzert in klangprächtiger Besetzung in der Trinitatiskirche Köln im Corona-Winter 2020 uraufgeführt hat. WDR3 hat das Programm in seine Reihe Forum Alte Musik eingeladen und präsentierte die Konzertaufzeichnung als Weihnachtskonzert im Rahmen des Euro Radio Christmas Music Day der EBU. Sender aus 15 EU-Ländern sowie Großbritannien und Kanada haben sich hierfür live nach Köln geschaltet.
Max‘ Pasticcio greift auf eine beliebte Form des 18. Jahrhunderts zurück und führt fünf Kantaten aus dem Weihnachtsfestkreis zusammen, die Telemanns Hamburger und Frankfurter Zeit entstammen: „Siehe! Ich verkündige euch große Freude“ (1755), „Tönet die Freude, belebte Trompeten“ (1757), „Darzu ist erschienen die Liebe Gottes“, „Wünschet Jerusalem Glück“ und „Ihr Völker, bringet her dem Herrn“. Zusammen formen sie einen Zyklus, der die Zeit von Jesu Geburt bis zu Epiphanias umfasst. Hermann Max: „In den Kantaten finden sich vielfach Einflüsse aus der Oper, da zu Telemanns Zeit Oratorien – wie in diesem Fall - eher Geistliche Opern sind. Das Opernhafte der hier zusammengestellten Werkfolge machen vor allem die dramatischen Rezitative, Dialogszenen und Arien deutlich.“ Auch die Chöre hat Telemann als dramatische Sätze in das Geschehen integriert und beschreibt mit kraftvollen Affekten das Unbegreifliche der Geburt Jesu. Wegen der Pandemie werden die Chöre in der Kölner Aufzeichnung allesamt durch das Solistenquartett Veronika Winter (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Georg Poplutz (Tenor) und Matthias Vieweg (Bass) besetzt. Das Konzert wird ab dem 25.12. für ein Jahr im Videomitschnitt auf dieser Website online verfügbar sein. Eine Veröffentlichung als CD ist für das kommende Jahr geplant. Das „neue“ Weihnachtsoratorium wird ab 2021 als Exklusivrepertoire in den Programmen der Rheinischen Kantorei die Konzertsäle bereisen. Das Projekt wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Kunststiftung NRW.
11.09.2023, Merseburger Dom
Merseburger Orgeltage
BACH-KANTATEN
Solisten
Rheinischen Kantorei
Das Kleine Konzert
Hermann Max, Leitung
16.09.2023, 20 Uhr, Klosterbasilika Knechtsteden
Festival Alte Musik Knechtsteden
ERÖFFNUNGSKONZERT
Solisten
Rheinischen Kantorei
Das Kleine Konzert
Hermann Max, Leitung
17.09.2023, 15 Uhr, Theaterscheune Knechtsteden
Festival Alte Musik Knechtsteden
LANDPARTIE - WELTLICHE KANTATEN
Solisten
Das Kleine Konzert
Johannes Liedbergius, Leitung
20.09.2023, Klosterbasilika Knechtsteden
Festival Alte Musik Knechtsteden
MOTETTEN der BACH-FAMILIE
Solistenensemble der Rheinischen Kantorei
Das Kleine Konzert
Edzard Burchards
23.09.2023, Klosterbasilika Knechtsteden
Festival Alte Musik Knechtsteden
ABSCHLUSSKONZERT
Solisten
Rheinischen Kantorei
Das Kleine Konzert
Hermann Max, Leitung
Die Klangkörper Rheinische Kantorei und Das Kleine Konzert werden 2020 bis 2022 im Zuge der Stärkungsinitiative Kultur des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen eine Förderung erhalten. Das neue aufgelegte Förderprogramm für professionelle, freie Musikensembles in Nordrhein-Westfalen wird erstmals insgesamt 22 Gruppierungen unterstützen, die in einem Bewerbungsverfahren von einer Jury aus 67 Bewerbungen und aus Formationen von alter und neuer Musik über Kammermusik bis hin zu Jazz und Elektronischer Musik ausgewählt wurden.
Hermann Max, Gründer und Leiter der beiden Klangkörper: „Wir freuen uns sehr, dass uns als freie Musikensembles durch diese Initiative eine längerfristige Planung erstmals überhaupt ermöglicht wird. Es sind Großprojekte wie z.B. ein ganzes Telemann-Weihnachtsoratorium aus einem Pasticchio mit bisher in Archiven verborgenen Kantaten, oder die Opern „Die unglückselige Cleopatra“ von Johann Matheson oder „Fredegunda“ von Reinhard Keiser aus dem musikalischen Fundus der Hamburger Gänsemarktoper - einem spannenden und leider noch viel zu wenig beachteten Kapitel der deutschen Operngeschichte. Diese Werke können wir nun von der Neuedition bis zur Konzertaufführung und CD-Produktion planen.“ Zu seinen künstlerischen Zielsetzungen fügt Max hinzu: „Wir wollen mit diesen Musiken - genau wie zur Zeit ihrer Komposition - Menschen bewegen und in eine Stimmung, in einen Affekt zu versetzen. Dabei arbeiten wir historisch informiert und sind gleichzeitig Übersetzer in eine heutige Emotionalität“. Dafür steht Hermann Max als einer der Begründer der Originalklang-Bewegung in Deutschland und Träger der Bach-Medaille sowie des Telemann-Preises der Stadt Magdeburg ein. Das von ihm gegründete Festival Alte Musik Knechtsteden im Rheinland wird dabei weiterhin eine wichtige Basis sein, neu entwickelte Originalklang-Programme mit Partnern wie dem Deutschlandfund und dem WDR aufzuführen.
(11.07.2019)
Gottfried Heinrich Stölzel (1690-1749)
Passions-Oratorium
Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld (1731)
Künstler: Veronika Winter, Franz Vitzthum, Markus Brutscher, Martin Schicketanz, Rheinische Kantorei, Das Kleine Konzert, Hermann Max
Label: CPO, DDD, 2019
Erscheinungstermin: 26.04.2021
Erst in der jüngeren Vergangenheit haben Bibliotheksfunde deutlich gemacht, dass JS Bach der Musik seines Gothaer Kollegen Stölzel einen hohen Stellenwert einräumte. Doch was genau machte Stölzels Werk so interessant für Bach und auch einige seiner Zeitgenossen? Wie beim Text der berühmten Brockes-Passion, der nicht nur von Telemann und Händel, sondern später auch von Stölzel in Musik gesetzt wurde, handelt es sich nicht um einen durch Arien erweiterten Bibeltext, sondern um eine freie Nachdichtung des Passionsgeschehens. Während der Evangelist gleich einem Live-Berichterstatter die letzten Stunden Jesu dokumentiert, agieren die »Gläubige Seele« und die »Christliche Kirche« mit der Perspektive des Wissens um den Ausgang der Geschichte. Das Oratorium ist in 22 sogenannte »Betrachtungen« unterteilt, die die unterschiedlichen Sichtweisen der drei allegorischen Figuren auf einzelne Momente der Handlung konzentrieren. Gewiss ist, dass diese eindrückliche Musik bei jedem Hörer ganz individuell nachwirken wird – ähnlich wie auch bei Johann Sebastian Bach, der etliche Jahre später noch einmal die Manuskripte aus seiner Notenbibliothek zog und die Arie der 13. Betrachtung, »Dein Kreuz, o Bräutigam meiner Seelen«, als Vorlage für seine eigene Arie »Bekennen will ich seinen Namen«, BWV 200, verwendete.
klassik-heute.com 06/2021: »Mit dieser lebendigen Darstellung einer 300 Jahre alten Passionsmusik, die nicht wie Bachs Passionen seit dem frühen 19. Jahrhundert im musikalischen Gedächtnis der Generationen in jeweils unterschiedlichen Formen wieder lebendig wurden, haben Hermann Max und seine Mitstreiter dem Verständnis geistlicher Musik des frühen 18. Jahrhunderts einen Dienst erwiesen, der die Zustimmung aller Liebhaber der Musik der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ans Herz gelegt werden muss! Deutschlandfunk Kultur liefert als coproduzierender Sender ein exzellents Klangbild.«